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Mikrozensus: Informationen zur amtlichen Befragung von Haushalten

Im Verlauf des Jahres 2024 finden Haushaltsbefragungen der statistischen Ämter des Bundes und der Länder für die Erhebung des Mikrozensus in den Gemeinden Nortmoor und Detern statt.

Der Begriff "Mikrozensus" bezeichnet eine "kleine Bevölkerungszählung" und repräsentiert die umfangreichste jährliche Haushaltsbefragung der offiziellen Statistik in Deutschland. Seit 1957 wird diese Umfrage gemeinsam von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführt. Sie umfasst etwa 810.000 Personen in rund 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften und entspricht damit etwa 1 % der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Dabei werden die Teilnehmer zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen befragt. In diesem Jahr werden voraussichtlich Haushaltsbefragungen in den Gemeinden Detern und Nortmoor durch ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte des Landesamtes für Statistik in Niedersachsen durchgeführt. Wir möchten ausdrücklich auf die amtliche Bedeutung dieser Befragung hinweisen. 

Was ist der Mikrozensus?

Der Mikrozensus liefert Daten über die Struktur sowie die wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung. Mit Informationen zu Familien- und Partnerschaftsstrukturen, Haushalten, dem Arbeitsmarkt und der Beschäftigung, Berufen, Bildung und Migration ist der Mikrozensus zu einer bedeutenden Datenquelle herangewachsen. Diese Statistiken werden von Entscheidungsträgern in Parlamenten und Verwaltungen, der Wissenschaft, den Medien sowie der breiten Öffentlichkeit genutzt.

Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sind gesetzlich verpflichtet, bestimmte Daten einheitlich zu erheben, um internationale Vergleiche zu ermöglichen. Daher enthält das Frageprogramm des Mikrozensus auch Fragen, die EU-weit durchgeführt werden, insbesondere zu Themen wie Arbeitsmarktbeteiligung, Einkommen und Lebensbedingungen sowie Internetnutzung. Die Integration dieser Fragen in den Mikrozensus reduziert den Aufwand und die Kosten für zusätzliche, parallel durchgeführte Umfragen und entlastet die Bevölkerung insgesamt. Die erhobenen Daten dienen als Grundlage für gemeinsame EU-Programme zur Förderung von Beschäftigung, Bildung sowie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung.

Die Ergebnisse des Mikrozensus sind unter anderem für folgende Bereiche relevant:

  • Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung und der Länder
  • Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
  • laufende Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
  • jährlicher Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung
  • Ermittlung der EU-Indikatoren zur Beschäftigungspolitik und zur nachhaltigen Entwicklung
  • Verteilung der Mittel aus den Regional- und Sozialfonds der EU
  • monatliche Berichterstattung zur Erwerbslosigkeit in den EU-Mitgliedstaaten
Was wird beim Mikrozensus erfragt?

Der Mikrozensus ist eine Umfrage zu verschiedenen Themen, bestehend aus einem Kernfrageprogramm und zusätzlichen Erhebungsteilen. Dazu gehören Fragen zur Arbeitsmarktbeteiligung, Einkommen und Lebensbedingungen sowie zur Internetnutzung.

Das Kernprogramm wird allen zufällig ausgewählten Haushalten gestellt, während die zusätzlichen Erhebungsteile nur einer Teilmenge dieser Haushalte – den sogenannten Unterstichproben – vorgelegt werden. Die Auswahl dieser Unterstichproben erfolgt ebenfalls zufällig, wobei darauf geachtet wird, dass kein Haushalt in mehr als eine Unterstichprobe fällt.

Die Fragen des Kernprogramms umfassen Themen wie Angaben zum Haushalt und zur Person, Erwerbstätigkeit, Bildung, Einkommen, Altersvorsorge, Internetnutzung und Wohnsituation.

Die Erhebungsteile vertiefen bestimmte Themenbereiche, wie die Arbeitsmarktbeteiligung, Einkommen und Lebensbedingungen sowie die Internetnutzung. Sie liefern wichtige Informationen zu Arbeitslosigkeit, Einkommensverteilung, Armut, Wohnsituation und Digitalisierungsstand.

Wie werden die Befragten ausgewählt?

Beim Mikrozensus werden nicht direkt die Personen, sondern die Gebäude, in denen sie leben, ausgewählt. Das Bundesgebiet wird in Auswahlbezirke eingeteilt, aus denen rund 1 % nach einem mathematisch-statistischen Zufallsverfahren ausgewählt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass benachbarte Haushalte eine gleiche Chance haben, für die Befragung ausgewählt zu werden.

Die ausgewählten Wohnungen oder Gemeinschaftsunterkünfte werden innerhalb von fünf aufeinanderfolgenden Kalenderjahren bis zu viermal einbezogen.

(Quelle: Was ist der Mikrozensus? - Statistisches Bundesamt (destatis.de))

Wie läuft die Befragung ab?

Die Befragten können den Fragebogen online ausfüllen, an einem persönlichen (telefonischen) Gespräch teilnehmen oder einen postalischen Fragebogen erhalten und zurücksenden. Größtenteils wird zur Befragung der Haushalte ein Schreiben des Landesamtes für Statistik Niedersaches (kurz LSN)  rausgeschickt. Telefonische Interviews werden mit einem Schreiben angekündigt. Die Erhebungsbeauftragten, die diese Befragungen durchführen, sind zur Verschwiegenheit verpflichet. Falls Sie Zweifel an der Legitimation der Erhebungsbeauftraten haben, können Sie sich die Authentizität vo LSN bestätigen lassen. 

Kontaktdaten der statistischen Ämter finden Sie hier.

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